Die Pläne gegen den Fachkräftemangel

PERSONAL - Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Bildungseinrichtungen haben über Strategien diskutiert, wie man Südtirol attraktiver für Arbeitskräfte machen kann.

Bozen – Vertreter:innen des Landes, der Handelskammer Bozen, der Gewerkschaften, der Wirtschaftsverbände und Bildungseinrichtungen trafen sich kürzlich im Merkantilgebäude in Bozen, um über Strategien zur Stärkung der Arbeitgeberdestination Südtirol und der Attraktivität der heimischen Betriebe für Arbeitskräfte zu diskutieren.

„Durch den demografischen Wandel wird es für Unternehmen immer schwieriger, geeignete Mitarbeiter:innen zu finden. In Zukunft wird sich die Situation weiter zuspitzen“, betonte Handelskammerpräsident Michl Ebner. Es sei deshalb wichtig, Strategien zu entwickeln und Dienstleistungen einzurichten, um die Arbeitgeberdestination zu stärken und die Betriebe auf die sich erschwerenden Arbeitsmarktbedingungen vorzubereiten.

Arbeits- und Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer meinte: „Südtirol muss zum best place to work werden. Damit dies gelingt, braucht es gute Rahmenbedingungen. Dabei geht es nicht nur um ein angemessenes Gehalt, sondern es spielen auch Themen wie leistbares Wohnen oder eine gute work life balance eine wichtige Rolle.“

Die Beratungsagentur Human & Human stellte beim Treffen ein Konzept vor, wonach Image und Attraktivität von Arbeitgebern gesteigert werden können. Die Punkte Wohnen, Bildung, Erreichbarkeit und Integration sind demnach weitere Faktoren, die entscheidend zur Stärkung einer Arbeitgeberdestination beitragen.

Von Manuela Defant, Direktorin der Landesabteilung Wirtschaft, hieß es, dass es einerseits Aufgabe der öffentlichen Hand sei, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Andererseits würden die Wirtschaftsakteure, Betriebe und Verbände eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Attraktivität von Südtirols Betrieben für Arbeitssuchende spielen.

Der heimische Arbeitsmarkt biete durchaus noch großes Potential, betonte Stefan Luther, Direktor des Arbeitsmarktservice. Vor allem Jugendliche, Frauen und ältere Menschen müssten vermehrt ins Arbeitsleben geführt werden. Auch auf Langzeitarbeitslose solle ein besonderer Fokus gerichtet werden.

Die Handelskammer Bozen setzt auf Besuche in den heimischen Bildungseinrichtungen, um Wirtschaftsthemen zu vermitteln. Zudem organisiert sie die Talente-Aperitivos, bei denen einmal jährlich in München, Wien und Graz Einzelgespräche organisiert werden, in denen sich Unternehmensvertreter:innen und Studierende austauschen können.

Auch das Talentcenter der Handelskammer und ein welcome service für Arbeitskräfte, die aus dem Ausland kommen, werden gerade in der Handelskammer eingerichtet.